Die von zahlreichen Wahlabenden bekannten Ergebnisprognosen durch Hochrechnungen sind keine Umfragen, sondern statistische Prognosen des endgültigen Wahlergebnisses auf Basis der schon ausgezählten tatsächlichen Stimmen.

Erste Ergebnisse liegen bei OGM schon drei Minuten nach Schließung des letzten Wahllokals vor, obwohl da meist erst ca. 30% aller abgegebenen Stimmen ausgezählt sind. Schon diese erste Hochrechnung zeigt klare Trends mit höherer Genauigkeit als dies Umfragen können. Im Verlauf des Wahlabends nimmt mit der Anzahl der ausgezählten Stimmen die Genauigkeit der Hochrechnung der Parteistimmen und der Mandatsverteilung deutlich zu.

Wegen des hohen Zeitdrucks und der vielen Unwägbarkeiten im Wahlverhalten (z.B. die Briefwähler) gelten Wahlhochrechnungen als eine Königsdisziplin von Data Science.

Diese Hochrechnungen werden durch Wählerstromanalysen ergänzt. Diese stellen die Wanderungen zwischen einzelnen Parteien im Vergleich zur letzten Wahl dar.

Noch vor der ersten Hochrechnung liegen meist schon die Ergebnisse aus Exit Polls vor, bei denen WählerInnen nach ihrer Stimmabgabe die gewählte Partei und ihre Hauptmotive bekannt geben.

Diese Daten können bis auf Ebene der Gemeinden und Wahlsprengel für genaue Nachwahlanalysen mit zahlreichen Geodaten in Beziehung gesetzt werden, was exakte Rückschlüsse auf das Wahlverhalten in speziellen Gruppen ermöglicht.