PendlerInnen in entlegenen Bezirken besonders von hohen Spritpreisen betroffen

Kommentar Clara Himmelbauer/OGM

Eine neue OGM-Karte zeigt die durchschnittliche monatliche Belastung eines Haushaltes in den Bezirken Österreichs.

Seit einem Jahr klettern die Preise an den Zapfsäulen nach oben, der Ukraine-Krieg hat jetzt für einen zusätzlichen Teuerungsschub bei Benzin und Diesel gesorgt. Doch nicht in allen Bezirken Österreichs sind die Haushalte gleichermaßen betroffen. Wer gut ausgebaute Öffi-Verbindungen nutzen kann oder nur einen kurzen Weg zur Arbeit zurücklegen muss, ist naturgemäß weniger betroffen. So muss etwa in Wien, wo viele gar kein Auto besitzen, ein Haushalt statistisch gesehen „nur“ 75 Euro monatlich für Benzin und Diesel berappen.

Mehr als doppelt so tief in die Tasche greifen müssen dagegen Familien in strukturschwachen ländlichen Regionen, wo viele Berufspendler lange Wege in die Stadt zurücklegen müssen. Über 180 Euro betragen die monatlichen Spritkosten pro Haushalt im Weinviertel, in der Oststeiermark, in weiten Teilen des Burgenlands sowie in Teilen des Mühl- und Waldviertels. „Spitzenreiter“ ist der Bezirk Zwettl in Niederösterreich, dessen Haushalte monatlich ganze 188 Euro für Sprit lockermachen müssen.

Etwas günstiger kommen neben den Stadtbewohnern auch ländliche Bezirke davon, die über ein entsprechendes Arbeitsplatzangebot vor Ort in Form von Industrie- oder Tourismusbetrieben verfügen, etwa Feldkirch in Vorarlberg (122 Euro), Bruck-Mürzzuschlag in der Steiermark (131 Euro) sowie Kitzbühel und Kufstein in Tirol (130 Euro). Regionale Arbeitsmarktpolitik ist eben auch ein Schutz gegen die Teuerung.

Für jene, die auf das Pendeln angewiesen sind, scheint die jetzt beschlossene Erhöhung der Pendlerpauschale insofern zielgerichtet zu sein, als nach der Entfernung zum Arbeitsplatz und der Zumutbarkeit der Öffi-Nutzung unterschieden wird. Ob die Beträge allerdings ausreichen, das wird erst vom weiteren Verlauf der Preisentwicklung abhängen.


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