Corona-Winter 2020/21: Frauen am Land waren von der Arbeitsmarktkrise am stärksten betroffen

Im Auftrag der Arbeiterkammer Wien führte OGM eine Studie zur Entwicklung von Frauenbeschäftigung und Frauenarbeitslosigkeit in der Corona-Krise unter besonderer Berücksichtigung der Stadt-Land-Dimension durch. Der Studienbericht (Stand Oktober 2021) ist hier zum freien Download verfügbar.

Die Arbeitslosigkeit der Frauen hatte sich bereits in den Jahren vor Corona etwas ungünstiger entwickelt als jene der Männer. In Folge von Covid-19 kam es zu einem merklich überproportionalen Anstieg der Frauenarbeitslosigkeit im ländlichen Raum, der besonders stark in der Wintersaison 2020/21 auftrat und sich ab März 2021 wieder normalisierte.

Zu Beginn der Pandemie waren prozentuell mehr Männer in Kurzarbeit, im zweiten Lockdown dagegen mehr Frauen, vor allem am Land.

Das Beschäftigungsausmaß ist 2020 aber nicht nur wegen Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit gesunken. Der Anteil der mehr- und überstundenleistenden Männer hat sich verringert, Ein-Personen-Unternehmen gingen vor allem im 2. Quartal 2020 im städtischen Bereich zurück.

Das bei den Frauen sichtbare Stadt-Land-Gefälle (je städtischer, desto besser die Integration in den Arbeitsmarkt) ist statistisch in erster Linie durch die unterschiedlichen Kinderzahlen sowie in zweiter Linie durch die Branchenstruktur am Land erklärbar. Institutionelle Kinderbetreuungsangebote erleichtern den Frauen im städtischen Raum die Aufnahme einer Vollzeitbeschäftigung, weil dort insbesondere ganztägige Betreuungsangebote besser ausgebaut sind als am Land.

Hier geht es zu den Medienberichten von Orf.at, der Wiener Zeitung, der Salzburger Nachrichten, der Tiroler Tageszeitung und von Vienna.at.